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03. November 2025 | Interview

Jahrmillionen konzentrierte Essenz

Jahrmillionen konzentrierte Essenz

Juwelier Tino Oppliger fertigt atemberaubende Unikate aus seltenen DIAMANTEN UND FUNKELNDEN FARBEDELSTEINEN. Wie er
zum schönsten Job der Welt kam und darin seine Berufung fand.

TINO OPPLIGER führte, zusammen mit seinem Schwager, viele Jahre lang ein Juweliergeschäft am Rennweg und am Münsterhof in Zürich. Seit 2007 ist er, ab 2024 gemeinsam mit seiner Tochter Jeanne, mit der eigenen Firma Avalon Swiss AG unterwegs. Jeanne, mit ihrem grossen künstlerischen Talent, teilt seine Passion für diesen Beruf. Sein Herz schlägt auch nach 40 Jahren Berufserfahrung ausschliesslich für Schmuck und Edelsteine. Gewinne investiert er sofort wieder in seltene Fun­de, auch mal sechsstellige Beträge.

Die Familie seiner verstorbenen Frau, genauer sein Schwieger­vater, brachte den gelernten Kaufmann in den 1980er-Jahren in die Branche. Ein Schritt, den der sympathisch-bodenständige Mann mit dem geschulten Auge für hochwertige Steine nie be­reut hat. All sein Wissen eignete er sich durch klassisches Lear-ning by Doing an.

Die Welt der Juwelen fasziniert ihn noch immer. Die unglaub­liche Vielfalt an Farben, die Ausstrahlung und das Alter jen­seits menschlicher Vorstellungskraft. Zirkone, die ältesten Edelsteine, werden mit stolzen 3.5 Milliarden Jahren datiert. Diese Jahrmillionen konzentrierte Essenz, die schiere Kraft und Ausstrahlung der Steine – für den Schmuckdesigner schlichtweg fesselnd. Die Natur als unbeschreibliche und nie versiegende Quelle von Inspiration steht denn auch für seine oft unkonven­tionell-kreativen Kostbarkeiten häufig Pate.

Die über 40-jährige Zusammenarbeit mit Norman J. Huber begann an der Basler Schmuckmesse, mit dem Verkauf einer ausgestellten Goldkette – die den wohl­klingenden Namen «Pommes» trug. Doch längst ist aus der guten Geschäfts­beziehung eine tiefe Freundschaft geworden, gehört Tino Oppliger doch als Götti von Tochter Beryl Huber (in 5. Generation im Unternehmen tätig) schon seit Jahrzehnten zur Familie. Diese besondere Verbindung brachte bereits rund 1‘000 Schmuckstücke hervor, unter anderem Einzelstücke für die Huber Private Collection und die exklusiv kreierte Schmucklinie «Just Lucky».

Interview

DREI WORTE, DIE IHRE DESIGNS BESCHREIBEN? Schlichtheit, Eleganz, Proportionen.

WIE KREIERT MAN ZEITLOSEN SCHMUCK? Indem man die Steine sprechen lässt und sich an eine einfache, ausgewogene Formgebung hält

WAS IST IHR LIEBLINGSMOMENT IM SCHAFFENSPROZESS? Das Vernetzen von Ideen mit der Realität der Materialien.

WAS IST DAS BESONDERE AM DIAMANT-ALTSCHLIFF? Jeder Altschliff-Diamant ist einzigartig, hat eine eigene Persönlichkeit und Charakteristik. Die Facetten sind brei­ter als beim modernen Brillantschliff. Dieser wurde, bis ca. 1910, von Hand und mit einfachsten Mitteln geschliffen, was ihm seinen unvergleichlichen Charme verleiht. Mein absoluter Lieblingsschliff

WARUM IST HANDARBEIT UNVERZICHTBAR? Handarbeit ist qualitativ unerreichbar gegenüber einem maschinell hergestellten, seelenlosen Schmuckstück. Jeder Künstler bringt seinen eigenen Stil und seine eigene Technik mit ein. Man sieht es einem Kleinod einfach an, ob es von fachkundiger Hand geschmiedet ist – und ob «echtes Herzblut» hineingeflossen ist.

IHR WERTVOLLSTES WERKZEUG? Meine Lupe.

TUT ES IHNEN WEH, EIN SOLCHES SCHMUCKSTÜCK WEGZUGEBEN? Ja, absolut. Ich habe wahre Freude daran. Jedes Juwel ist für mich eine seltene Kostbarkeit.

WIE VIEL ZEIT BRAUCHT EIN MEISTERSTÜCK? Für einen anspruchsvollen Ring sind es schnell einmal 60 Stunden.